Die meisten Corona-Hilfsprogramme des Staates haben nach Bewertung des Ifo-Instituts ihr Ziel erreicht. Diese Einschätzung basiere auf dem Ergebnis einer umfassenden Analyse der Inanspruchnahme der verschiedenen Programme, teilte das Institut am Dienstag mit.
„Vor allem die Liquiditätshilfen für Unternehmen mit Geschäftsverboten und die erweiterten Kurzarbeiterregeln waren angemessen. Denn sie kamen rechtzeitig, waren zielgerichtet und zeitlich befristet“, sagte Joachim Ragnitz von der Dresdener Niederlassung des Instituts. Einzelne Maßnahmen, wie die zeitweilige Absenkung des Mehrwertsteuersatzes oder die Vergabe von Krediten an ohnehin schon geschwächte Unternehmen, müssten im Nachhinein aber auch kritisch betrachtet werden: „Sie richteten sich nicht gezielt an Firmen, die durch Corona Probleme hatten.“ Ragnitz fügte hinzu: „Die hiermit verbundenen Finanzierungen werden auch künftige Generationen noch stark belasten, da die während der Corona-Pandemie aufgenommenen Kredite noch bis zum Jahre 2058 zurückzuzahlen sind. Das sind 30 Jahre Tilgung ab dem Jahre 2028.“ Die Corona-Hilfen des Bundes beliefen sich auf mehr als 75 Milliarden Euro allein an Zuschüssen für liquiditätsbedrohte Unternehmen. Hinzu kamen zeitweise Steuersenkungen (rund 20 Milliarden Euro allein für die zeitweilige Absenkung des Mehrwertsteuersatzes) sowie Kredite an pandemiebetroffene Unternehmen (knapp 70 Milliarden Euro).
Foto: Geschlossenes Restaurant während der Corona-Pandemie (Archiv) [dts]