Kann Deutschland bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Handball triumphieren?

Handball - Hubu.de

Die deutsche Handball-Bundesliga ist seit Jahrzehnten als eine der stärksten Handball-Ligen der Welt bekannt, die sowohl die meisten Zuschauer anzieht als auch die höchste Dichte an qualitativ hochwertigen und überdurchschnittlich starken Teams aufweist. Deutschlands bemerkenswerte Handballtradition hat das Land zu dreifachen Weltmeistern und zweifachen Europameistern gemacht. Doch in den letzten 15 Jahren konnte Deutschland nur eine einzige europäische Goldmedaille in Polen erringen.

Eindrucksvolle Leistungen bei den Weltmeisterschaften

Trotz einer gewissen Unbeständigkeit bei den jüngsten Europameisterschaften konnte Deutschland nur wenige Medaillen für sich beanspruchen. Das erfolgreichste Jahr für das Team war 2016, als Deutschland bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Bronze und bei der Europameisterschaft Gold gewann. Bei der Weltmeisterschaft 2019 kam die Nationalmannschaft nahe an eine Medaille heran, scheiterte jedoch im Halbfinale und belegte den vierten Platz. Der letzte Weltcup vor den Olympischen Spielen in Paris verlief für die deutsche Mannschaft recht erfolgreich. In der Gruppenphase gab es keine Hürden, alle drei Siege in der Gruppe E und der zweite Platz hinter Norwegen in der nächsten Gruppenphase wurden erreicht.

Im Viertelfinale traf Deutschland auf Frankreich und verlor trotz einer beeindruckenden ersten Halbzeit mit 35:28. Neben einem Top-5-Platz bei der Weltmeisterschaft konnte das Team unter der Leitung von Alfred Gislason auch einige herausragende individuelle Leistungen verzeichnen. Der junge Innenverteidiger Juri Knorr, der für die Rhein-Neckar Löwen spielt, war mit 53 Treffern der drittbeste Torschütze des Turniers. Andreas Wolff war statistisch gesehen der drittbeste Torhüter mit einer Abwehrquote von 37% und der meisten Paraden mit insgesamt 112 abgewehrten Schüssen.

Das erste Ziel: Qualifikation für Paris

Deutschland muss sich für die Olympischen Spiele in Paris qualifizieren. Das Team ist hoch genug in der Weltrangliste platziert, um an der Qualifikation teilnehmen zu können. Ein Ticket nach Paris kann durch den Gewinn der bevorstehenden Europameisterschaften oder durch Qualifikationsturniere erworben werden.

Mit einem ausgewogenen Team und talentierten Spielern wie Knorr, seinen Teamkollegen Rune Dahmke, Andreas Wolff, Kai Häfner, Johannes Golla und Jannik Kohlbacher verfügt Deutschland über die individuelle Qualität, die Favoriten herauszufordern und sich in den Kampf um die Medaillen einzubringen.

Wer sind die Top-Teams?

Frankreich, Gastgeber und am häufigsten ausgezeichnetes Team der letzten 20 Jahre, wird sich aufmachen, um die Goldmedaille von Tokio zu verteidigen. Doch die goldene Generation, die das Turnier dominiert hat, nähert sich ihrem Ende. Spieler wie Nikola Karabatić stehen am Zenit ihrer Karriere. Dennoch bleibt das Team äußerst wettbewerbsfähig und rangiert konstant als Erster oder Zweiter bei jedem großen Wettbewerb.

Dänemark, das die Weltmeisterschaften mit drei aufeinanderfolgenden Trophäen in den Jahren 2019, 2021 und 2023 dominierte, holte auch Gold bei den Olympischen Spielen in Rio und wurde in Tokio Vizemeister. Überraschenderweise war ihre Leistung bei der Europameisterschaft nicht so herausragend. Mit Spielern wie Mikkel Hansen, Hans Lindberg und Niklas Landin, die sich dem Ende ihrer Karriere nähern, wird die bevorstehende Europameisterschaft zeigen, ob Dänemark Änderungen in der Mannschaftsaufstellung vornehmen wird.

Spanien, ein weiterer Favorit für eine Medaille bei den Olympischen Spielen, ist eine unglaublich talentierte und wettbewerbsfähige Mannschaft. Bei der letzten Weltmeisterschaft gewannen sie Bronze, vor Schweden, einem weiteren Handball-Schwergewicht. Auch Norwegen, Ungarn und Ägypten streben danach, auf der großen Bühne für Aufsehen zu sorgen.

Angesichts zahlreicher talentierter Mannschaften mit geringen Qualitätsunterschieden ist es schwierig, das Ergebnis vorherzusagen. Deutschland hat eine echte Chance, um die Medaillen zu kämpfen, aber zumindest auf dem Papier sind Frankreich und Dänemark immer noch die Favoriten.

Previous Post

Göring-Eckardt für Verständigung mit Union in Migrationspolitik

Next Post

Kubicki will Einbürgerungsreform neu verhandeln

Related Posts