Auch zehn Tage nach dem Großangriff der Hamas auf Israel ist der Zeitplan für die erwartete israelische Bodenoffensive im Gazastreifen weiter unklar. Die israelische Armee führte in der Nacht zu Dienstag allerdings weitere Luftschläge gegen Hamas-Ziele durch.
Dabei soll unter anderem der Leiter des sogenannten Schura-Rates der Hamas im Gazastreifen, Osama Mazini, getötet worden sein. Er soll für die Gefangenen der Hamas verantwortlich gewesen sein und „terroristische Aktivitäten“ gegen Israel geleitet haben. Neue Luftangriffe führte das israelische Militär auch gegen Infrastruktur der Hisbollah im Libanon durch. Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt derweil prekär: Derzeit sollen Medienberichten zufolge mehr als 100 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah warten. Zwar hatte es zuletzt mehrfach Berichte über eine bevorstehende Öffnung der Grenze gegeben, die sich aber jeweils als falsch herausstellten. Auch am Dienstag setzen unterdessen mehrere Länder ihrer diplomatischen Bemühungen fort, zu einer Lösung des Konflikts beizutragen. Unter anderem reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als erster Regierungschef seit Kriegsbeginn nach Israel, im Anschluss geht es für ihn weiter nach Ägypten. Am Mittwoch wird zudem US-Präsident Joe Biden in Israel erwartet.
Foto: Gazastreifen (Archiv) [dts]