Der Vorsitzende der Parlamentariergruppe Westafrika des Bundestags, Karamba Diaby (SPD), hat die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Nigeria und Ghana als Möglichkeit der Krisenprävention begrüßt. „Wir müssen die stabilen Länder der Region stärken“, sagte Diaby dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben).
„So lässt sich Resilienz aufbauen gegen ein Überschwappen der Instabilität aus anderen Ländern.“ Im nahen Ghana, in Mail und Burkina Faso hat es jüngst Militärputsche gegeben. Zentrales Gesprächsthema müsse für Scholz bei seinen Besuchen unter anderem die Migration sein, sagte Diaby. „Der Druck ist groß. Es gibt viele junge Menschen, die Perspektiven vor Ort brauchen. Fluchtursachen zu bekämpfen, darf keine Floskel sein. Die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen muss im Mittelpunkt stehen.“ Diaby betonte, bei der Zusammenarbeit müsse auf gegenseitigen Respekt geachtet werden. „Es ist wichtig, die eigenen Konzepte der Länder zu berücksichtigen, statt nur die eigenen Ideen zu bewerben“, sagte er. „Beim Thema Energiepartnerschaft bedeutet das, zu akzeptieren, dass der Rhythmus vieler Länder in Afrika ein anderer ist als der in Europa.“ Wenn in afrikanischen Ländern neben den erneuerbaren auch weiter auf fossile Energieträger gesetzt werde, liege das auch daran, dass der Ausbau des Energienetzes generell noch hinterherhinke. „Wenn dann Verträge zum Vorteil beider Seiten geschlossen werden, lässt sich nicht von Neokolonialismus sprechen. Bei der Energiepartnerschaft wird das genau so umgesetzt.“
Foto: Karamba Diaby (Archiv) [dts]