Union lehnt Lauterbach-Vorstoß zu Vorsorgeuntersuchungen ab

Die Union hat ablehnend auf das Vorhaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) reagiert, Untersuchungen zu Bluthochdruck, Cholesterin oder Diabetes künftig auch in Apotheken zu ermöglichen. Seit Monaten klagten die Apotheken über Personalmangel, Überlastung und Bürokratie, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben).

Zudem stehe ein Winter mit erneuten Medikamentenengpässen bevor, der die Apotheker voll beanspruchen werde. „Minister Lauterbach wird erklären müssen, wie die Apotheken in einer derart angespannten Lage noch weitere Aufgaben übernehmen sollen“, forderte der CDU-Politiker. Zustimmung kam dagegen vom Koalitionspartner. Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem RND: „Globale Großkonzerne wie Amazon Pharmacy bedrohen absehbar die Existenz flächendeckender Vor-Ort-Apotheken genauso stark wie der immer dramatischere Fachkräftemangel.“ Nur durch eine Stärkung der Rolle von Apothekern als Heilberuf könne dem entgegengetreten werden. „Deshalb ist es richtig, insbesondere Beratungsangebote entlang der vorhandenen Kompetenzen auf eine älterwerdende Bevölkerung und die dadurch wachsende Krankheitslast in Deutschland auszurichten“, sagte er. Gleichzeitig sei aber klar, dass dies eine funktionierende Allgemeinmedizin und zielgerichtete Prävention wie auch Vorsorge nicht ersetzen könne, so der Grünen-Gesundheitspolitiker.

Foto: Karl Lauterbach (Archiv) [dts]

 

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