Die Stiftung Härtefallfonds der Bundesregierung hat innerhalb der ursprünglichen Antragsfrist bis 30. September bereits mehr als 150.000 Anträge erhalten. Das teilte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit, wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.
Die größte Gruppe mit 84.281 Anträgen sind die ehemaligen Spätaussiedler, es folgen mit 50.686 Anträgen die ehemaligen jüdischen Kontingentflüchtlinge aus der früheren Sowjetunion. Nur 16.009 Anträge stammten von der Gruppe solcher DDR-Rentner, deren Ansprüche nicht in die bundesdeutsche Rentenversicherung übernommen wurden. Insgesamt liegen 151.117 Anträge vor, erst über 8.593 Anträge ist bereits entschieden. Die Ampel-Koalition hatte den Härtefallfonds Anfang des Jahres aufgelegt und 500 Millionen Euro eingeplant, um Härten im Alter abzufedern. Viele frühere Spätaussiedler und Kontingentflüchtlinge, die ihr Arbeitsleben in der Sowjetunion verbrachten, fielen in Deutschland in Sozialhilfe und Grundsicherung. Anders gelagert war der Fall bei den DDR-Renten: Hier wurden bestimmte Zusatzrenten etwa für ehemalige Beschäftigte von Reichsbahn oder Post, professionelle Balletttänzer sowie Ansprüche von zu DDR-Zeiten geschiedenen Frauen nicht in die Rentenversicherung übernommen. Gezahlt werden einmalig 2.500 Euro, einige Bundesländer haben den Betrag verdoppelt und zahlen 5.000 Euro aus. Eigentlich war die Antragsfrist zum 30. September ausgelaufen. Doch gerade aus der auf 50.000 bis 70.000 Menschen geschätzten Gruppe der anspruchsberechtigten Ost-Rentner haben bisher nur wenige den Antrag gestellt, daher wurde die Frist jetzt einmalig bis zum 31. Januar 2024 verlängert.
Foto: Seniorin mit Helferin (Archiv) [dts]