Nord-Stream-Anschlag: Polnischer Geheimdienst übergibt Namensliste

Der polnische Geheimdienst hat im Zusammenhang mit der Untersuchung des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines ein Dokument an deutsche Behörden übergeben – unter anderem dem Bundesnachrichtendienst. Das wird die „Welt am Sonntag“ in ihrer Ausgabe an diesem Wochenende schreiben – unter Berufung auf „Sicherheitskreise“.

Das Dokument beinhaltet demnach eine Auflistung von mutmaßlich an der Tat beteiligten Personen – einige von ihnen mit angeblichen Verbindungen nach Russland. Polnische Behörden halten die in Deutschland weit verbreitete Theorie, wonach ein mit Personen mit Verbindungen in die Ukraine besetztes Segelschiff zu den Pipelines fuhr und dort Sprengstoff anbrachte, für falsch. In Deutschland, wo der Generalbundesanwalt die Ermittlungen führt, werden die Unterlagen derzeit mit den bislang vorliegenden Erkenntnissen abgeglichen. Dabei kommt es mitunter zu unterschiedlichen Einschätzungen. Wie die „Welt am Sonntag“ schreibt, bewerten Ermittler die neuen Hinweise skeptisch und vermuten polnische Desinformation im gerade laufenden Wahlkampf dahinter. Es gibt aber auch anderslautende Analysen: „Ermittler freuen sich immer, wenn sie anhand von Indizien konkreten Spuren nachgehen können. In den Geheimdiensten werden hingegen bewusst falsch gelegte Fährten für denkbar gehalten“, heißt es hinter vorgehaltener Hand aus Sicherheitskreisen. Der BND wollte sich nicht öffentlich äußern. Ein Sprecher teilte auf Anfrage der „Welt am Sonntag“ mit: „Der Bundesnachrichtendienst berichtet zu entsprechenden Themen insbesondere der Bundesregierung und den zuständigen, geheim tagenden Gremien des Deutschen Bundestages.“

Foto: Hinweisschild Nord Stream 2 (Archiv) [dts]

 

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