Literaturkritiker Denis Scheck hat die Vergabe des Literaturnobelpreises 2023 an den Norweger Jon Fosse begrüßt. „Jon Fosse ist eine kluge Wahl“, sagte Scheck den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Freitagsausgabe).
Dieser sei „ein Geistesverwandter von Samuel Beckett, der für unsere existenzielle Einsamkeit sowohl in seinen Bühnenwerken als auch in seiner Prosa eindringliche Bilder fand“, fügte er hinzu. Seine Sprache übe einen Sog aus, „der vom Takt der Wiederholungen und Aussparungen ausgeht“. Nicht zu unterschätzen sei auch – wie bei Beckett – „die religiöse Aufladung seiner Texte“, so Scheck. Die Nobelpreis-Jury hatte Fosse für seine „innovativen Theaterstücke und Prosa“ ausgewählt, „die dem Unsagbaren eine Stimme verleihen“.
Foto: Denis Scheck (Archiv) [dts]