Kassenärzte lehnen Lauterbachs Vorsorge-Plan ab

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) lehnt den Plan von Gesundheitsminister Lauterbach ab, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken zu erlauben. Apotheker verfügten nicht über tiefer greifende Kenntnisse in Diagnostik und Therapie, sagte Bergmann der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Dies zähle zu den Aufgaben der dafür ausgebildeten Ärzte. „Ich halte eine weitere Verlagerung von medizinischen Dienstleistungen in Apotheken für medizinisch grob fahrlässig“, sagte Bergmann. Vorsorge-Ergebnisse müssten geprüft und hinterfragt werden. Genau dafür hätten Ärzte viele Jahre lang studiert. Lauterbach bereitet derzeit ein „Vorbeugemedizingesetz“ vor. Die Krankenkassen sollen demnach den Altersgruppen der 25-, 35- und 50-Jährigen einmalig einen Voucher schicken, mit dem sie für die Untersuchung zur Apotheke gehen können. Der Apothekerverband Nordrhein begrüßt dagegen die Pläne. „Es ist gut für die Menschen, dass der Minister den Apotheken weitere Vorsorgeuntersuchungen erlauben will. Dieses niederschwellige Angebot soll junge Erwachsene zwischen 25 und 50 Jahren erreichen, die sonst nicht zum Arzt gehen, und helfen, Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck zu erkennen“, sagte Verbandschef Thomas Preis der Redaktion. „Das Ministerium sollte seine Pläne aber weiter fassen: Es wäre sinnvoll, wenn Apotheken auch Corona-, Grippe- und RSV-Tests durchführen können und diese Leistungen auch honoriert werden.“ Das habe sich auch in der Pandemie bewährt, so Preis. „Bislang können Apotheken diese Tests nur verkaufen.“

Foto: Ärztehaus (Archiv) [dts]

 

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