Der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau hat sich zuversichtlich zu den Wachstumsaussichten im Euroraum geäußert. „Wir sind nicht mit dem düsteren Szenario für die Wirtschaft konfrontiert, der `harten Landung` durch höhere Zinsen, die viele im vergangenen Winter befürchtet hatten“, sagte das EZB-Ratsmitglied dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).
„Ich glaube, unsere Geldpolitik kann und muss jetzt eine `sanfte Landung` für die Eurozone anstreben: Wir werden aus der Inflation herauskommen, und wahrscheinlich ohne eine Rezession.“ Die Schwäche Deutschlands, dessen Wirtschaft dieses Jahr wohl schrumpfen wird, hält das EZB-Ratsmitglied für ein vorübergehendes Phänomen. „Deutschland war stärker von russischem Gas abhängig und von Exporten nach China, dessen Wachstum enttäuschend ist“, sagte er. „Aber auf lange Sicht behält das deutsche Modell erhebliche Pluspunkte, darunter die Stärke seines Mittelstands.“
Foto: EZB (Archiv) [dts]