Der Sommer 2023 war der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) auf der Basis von Daten des Copernicus Climate Change Service (C3S) der Europäischen Union am Mittwoch mit.
„Die nördliche Hemisphäre erlebte gerade einen Sommer der Extreme – mit wiederholten Hitzewellen, die verheerende Waldbrände auslösten, die Gesundheit schädigten, das tägliche Leben störten und die Umwelt nachhaltig belasteten“, sagte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation, Petteri Taalas. „In der südlichen Hemisphäre war die Ausdehnung des antarktischen Meereises buchstäblich außer Rand und Band, und die globale Meeresoberflächentemperatur erreichte wieder einmal einen neuen Rekord. Es ist erwähnenswert, dass dies geschieht, bevor wir die volle Erwärmungswirkung des El-Niño-Ereignisses sehen, die normalerweise im zweiten Jahr nach seiner Entstehung einsetzt.“ Dieser August war den Daten zufolge der mit Abstand heißeste August seit Beginn der Aufzeichnungen und der insgesamt zweitwärmste je gemessene Monat. Die Durchschnittstemperatur der vorindustriellen Jahre 1850 bis 1900 wurde im August um rund 1,5 Grad Celsius überschritten. Insgesamt ist das Jahr 2023 damit das zweitheißeste bislang gemessene Jahr. Mit der Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze ist das Ziel des Pariser Klimaabkommen noch nicht gerissen, da es sich auf eine Begrenzung der langfristigen Erderhitzung bezieht. Dennoch sieht UN-Generalsekretär António Guterres den Sommer 2023 als Alarmzeichen. „Der Klimazusammenbruch hat begonnen“, sagte er am Mittwoch. „Wissenschaftler haben schon lange davor gewarnt, was unsere Sucht nach fossilen Brennstoffen auslösen wird. Unser Klima implodiert schneller, als wir mit den extremen Wetterereignissen fertig werden können, die jeden Winkel des Planeten treffen.“ Steigende Temperaturen erforderten ein rasches Handeln, so Guterres. Die Verantwortlichen müssten jetzt Gas geben, um Lösungen für das Klima zu finden. „Noch können wir den schlimmsten Teil des Klimachaos verhindern – und wir haben keine Zeit zu verlieren.“
Foto: World Meteorological Organization in Genf (Archiv) [dts]