Auswanderer aus Deutschland zieht es unter allen europäischen Staaten nach wie vor am häufigsten in die Schweiz. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, hatten Anfang 2022 knapp 311.300 deutsche Staatsbürger ihren Wohnsitz im Nachbarland.
Ihre Zahl nimmt seit Jahren zu. Im Vergleich zu 2021 betrug der Zuwachs weniger als ein Prozent beziehungsweise rund 1.800 Personen. Auf Platz zwei der beliebtesten Auswandererziele der Deutschen in Europa folgt das Nachbarland Österreich: Dort lebten Anfang 2022 gut 216.700 deutsche Staatsbürger. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr fiel mit vier Prozent beziehungsweise knapp 8.000 Personen jedoch höher aus als bei der Schweiz.
Gemeinsam ist beiden Staaten, dass der Wohnortswechsel für Deutsche durch die räumliche Nähe und die fehlenden Sprachbarrieren erleichtert wird. Die drittgrößte Gruppe deutscher Staatsbürger lebte Anfang 2022 in Spanien. Gut 142.600 Deutsche hatten dort ihren Wohnsitz. Anfang 2021 waren es noch gut 139.600 Personen gewesen.
Das entsprach einem Zuwachs von zwei Prozent. Die Schweiz ist auch das Land in Europa, dessen Staatsbürgerschaft Deutsche zuletzt am häufigsten erwarben: Im Jahr 2021 erreichte die Zahl der Deutschen, die die Schweizer Staatsangehörigkeit annahmen, einen neuen Höchststand. Insgesamt wurden 7.940 Einbürgerungen verzeichnet, so das Bundesamt. Das waren 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
In puncto Einbürgerungen an zweiter Stelle lag Schweden: Knapp 1.350 Deutsche wurden im Jahr 2021 schwedische Staatsbürger, fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Einbürgerungen von Deutschen in Frankreich nahm zu: Während 2020 noch gut 330 Deutsche die französische Staatsangehörigkeit annahmen, waren es 2021 knapp 430.
Foto: Schweiz-Fahnen in Genf (Archiv) [dts]