Rufe aus FDP und Union nach Neuordnung der Flugbereitschaft

Angesichts der anhaltenden Probleme und Pannenserie bei Flugzeugen der Bundesregierung fordern Politiker von Union und FDP einen Umbau bei der verantwortlichen Flugbereitschaft der Bundeswehr. „Wir müssen das System umstellen“, sagte FDP-Verteidigungsexperte Alexander Müller der „Bild“ (Mittwochausgabe).

Es müsse „ernsthaft erwogen werde, ob wir auf externe Dienstleister gehen – Profis, die große Flotten mit vergleichbaren Airbus-Maschinen im täglichen Wartungs- und Flugbetrieb haben“. Fliege ein Regierungsflieger nicht, verliere der Dienstleister Geld. Zudem hätten größere Flottenanbieter Ersatzmaschinen im Flugpark, die kurzfristig eingesetzt werden können. Müller fordert „einen vergleichbaren Standard, wie wir ihn für die Dienstwagen des Bundeskabinetts haben, auch für die Regierungsflieger“. Das bedeute „keine überalterten Maschinen mehr, bessere Wartung“, so Müller. Florian Hahn (CSU), verteidigungspolitischer Sprecher der Union, sagte der Zeitung: „Die Regierung muss schnellstens über eine Neuorganisation der Flugbereitschaft nachdenken. Wir blamieren uns bis auf die Knochen, wenn Deutschland es noch nicht einmal schafft, die Außenministerin zu wichtigen Terminen ins Ausland zu fliegen.“ Die Flugbereitschaft müsse wie eine moderne Airline aufgestellt werden: Mit modernen Leasing-Flugzeugen, wenig Verbrauch und CO2-Ausstoß. „Die Pannenserie mit uralten fliegenden Kisten muss aufhören.“ Reiner Holznagel, Präsident Bund der Steuerzahler, sagte: „Weil die Serie an Pleiten, Pech und Pannen gar nicht mehr aufhört, sollte man sich nicht um die Diskussion drücken, die Flugbereitschaft neu zu organisieren. Fakt ist, dass die Flugbereitschaft eine teure Infrastruktur erfordert und hohe Beschaffungs- und Wartungskosten verursacht.“ Mit Blick auf die vielen „VIP-Flüge“ sollten andere Betreibermodelle auf Wirtschaftlichkeit geprüft werden, so Holznagel.

Foto: Regierungsjet (Archiv) [dts]

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