Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Juli verschlechtert. Der entsprechende Index sank gegenüber dem Vormonat um 6,2 Punkte auf nun -14,7 Zähler, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit.
Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechterte sich ebenfalls. Sie ging um 3,0 Punkte zurück und liegt aktuell bei -59,5 Punkten. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sanken im Juli geringfügig um 2,2 Punkte. Sie liegen damit aktuell bei -12,2 Punkten. Der Lageindikator für die Eurozone ging um 2,5 Punkte auf jetzt -44,4 Punkte zurück. „Die ZEW-Konjunkturerwartungen verschieben sich noch deutlicher in den negativen Bereich“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Finanzmarktexperten gingen bis Jahresende von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Lage aus. „Ein wesentlicher Grund dafür ist die Erwartung weiter steigender kurzfristiger Zinsen im Eurogebiet und in den USA.“
Außerdem würden wichtige Exportmärkte wie China relativ schwach eingeschätzt. „Die erwartete Verschlechterung der Konjunktur dürfte vor allem die Industriesektoren treffen“, so Wambach. „Die Ertragserwartungen dieser exportorientierten Branchen gehen abermals deutlich zurück.“
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