Nach dem Auftauchen einer Löwin in Brandenburg an der Grenze zu Berlin fordert die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ strengere Vorschriften für die Haltung von Wildtieren. „In Deutschland ist es nicht verboten, privat Wildtiere zu halten, die meisten Behörden haben darüber aber keinen Überblick“, sagte der Experte der Organisation für Wildtiere, Florian Eiserlo, der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).
„Wir brauchen schärfere und bundesweit einheitliche Regeln“, fügte er hinzu. Zucht und Haltung seien in Deutschland erlaubt, auch liege die Bundesrepublik europaweit an der Spitze, was den Handel mit Großkatzen angehe. Er wisse, so Eiserlo, dass es mindestens 15 solcher Tiere in Privathaltung gebe, „dazu kommen Pumas und Gepards“. Zudem seien über 130 Löwen und Tiger in Zirkussen unterwegs. In Zoos seien die Sicherheitsvorkehrungen überwiegend so stark, dass ein Entlaufen schwierig sei, ergänzte Eiserlo. Aber gerade für Zirkusse und Privatleute seien die Auflagen zu gering. Auch der illegale Handel mit den Tieren floriere. Wer einmal auf ein solches Tier treffe, dürfe nicht in Panik geraten, sagte Eiserlo: „Stehenbleiben, ruhig verhalten, sich unbedingt in einen Sicherheitsbereich wie Auto oder Gebäude begeben, auch wenn das Tier mit der Hand groß gezogen worden ist – der Jagdtrieb ist drin“, so der Experte.
Foto: Löwin (Archiv) [dts]