Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) hat trotz des Kompromissvorschlags im Tarifstreit zwischen EVG und Deutscher Bahn vor einem unbefristeten Streik gewarnt. „Tatsächlich hat die EVG mit der anstehenden Urabstimmung die volle Kontrolle über den weiteren Streikverlauf“, sagte der stellvertretende Vorsitzende für Verkehr der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben).
„Damit schwebt das Damoklesschwert eines unbefristeten Streiks ab Ende August über den Bahnreisenden.“ Die Einigungsempfehlung der Schlichtungskommission komme den Arbeitnehmern zugute und sei gleichwohl ein Signal der obersten Grenze der wirtschaftlichen Belastbarkeit des DB-Konzerns, mahnte Lange. Der CSU-Politiker forderte eine Neuaufstellung der Bahn, um die Probleme des Konzerns zu adressieren. „Wenn die Deutsche Bahn jetzt lobt, dass mit der Einigung die Zukunftsfähigkeit der Bahn erhalten wird, kann ich nur sagen: Der mögliche Tarifabschluss ist ein Baustein, aber eben auch nur einer von vielen“, sagte Lange. „Um die Bahn tatsächlich fit für die Zukunft zu machen, braucht es eine komplette Neuaufstellung der Deutschen Bahn: Nur mit einer tiefgreifenden Veränderung – dem Entflechten und Auflösen der Holding der DB – können die chronische Unpünktlichkeit und die Zugausfälle wirksam bekämpft werden. Die Einigkeit der Deutschen Bahn und der EVG in ihrem Reformunwillen ist hier fehl am Platz.“
Foto: EVG-Logo (Archiv) [dts]