Der US-Elektroautobauer Tesla setzt beim Ausbau seiner Fabrik im brandenburgischen Grünheide verstärkt auf Erdgas als Energieträger. Das geht einem Genehmigungsantrag hervor, über den die „Welt“ (Donnerstagsausgabe) berichtet.
Demnach will Tesla nicht nur seine schon bestehenden Produktionsanlagen um- und ausbauen, sondern plant auch ein eigenes Gaskraftwerk und ein Tanklager für Flüssiggas (LNG) auf dem Werksgelände. „Mit dem Gesamtvorhaben soll ein temporäres Gaskraftwerk errichtet werden, mit einer Feuerwärmeleistung von bis zu 45 MW“, heißt es im Antrag. Auch der Zweck des Kraftwerks ist klar benannt: „Das temporäre Gaskraftwerk dient der Unterstützung der Stromversorgung der GFBB.“ GFBB steht für „Gigafactory Berlin Brandenburg“. Weiter heißt es: „Dieses wird mit Erdgas aus der öffentlichen Gasversorgung betrieben und ist an einen Stromgenerator angeschlossen.“ Auch ein „temporäreres Flüssiggasterminal“ soll die Tesla-Fabrik unabhängiger machen, so die „Welt“. Es diene „der Unterstützung der Gasversorgung der GFBB im Falle eines Engpasses der öffentlichen Gasversorgung“, heißt es im Antrag. „Das Gas wird verflüssigt angeliefert und anschließend durch Verdampfer nutzbar gemacht.“
Insgesamt sollen laut künftig 2,76 Tonnen Flüssiggas (LNG) in Grünheide gelagert werden. Der Bedarf an Erdgas ist allerdings viel höher und steigt durch die geplante Kapazitätserweiterung. Künftig rechne man mit einem Spitzenbedarf von 21.800 Normkubikmetern Erdgas pro Stunde. „Zur Deckung dieses vorsorglich angenommenen Bedarfs ist eine Erschließung über eine zweite Erdgasversorgungsleitung vorgesehen“, heißt es im Antrag.
Die zweite Leitung soll im Nordwesten des Fabrikgeländes ankommen und der Gigafactory zusammen mit der schon bestehenden ersten Leitung dann bis zu 32.000 Normkubikmeter Erdgas liefern können. Tesla ließ alle Fragen zum geplanten Gaskraftwerk am Mittwoch unbeantwortet, so die „Welt“.
Foto: Standort von neuer Tesla-Fabrik in Brandenburg (Archiv) [dts]