Vor der Abstimmung im Bundestag zur Regelung der Suizidbeihilfe pochen Patientenschützer auf mehr Angebote zur Verhinderung von Selbstmorden. „Niemand kann am Donnerstag im Bundestag einem Suizidhilfe-Gesetz zustimmen, bevor die Suizidprävention in Deutschland steht“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der „Rheinischen Post“.
Kurzfristige Sprechstunden und Behandlungsplätze seien Mangelware. Auch fehlten aufsuchende Therapieangebote durch mobile Teams. „Seit über organisierte Suizidbeihilfe diskutiert wird, fordert der Bundestag den Ausbau der Suizidprävention. Schon 2017 gab es einen entsprechenden Antrag. Damals wurde die Bundesregierung vom Bundestag geschlossen aufgefordert, alle Maßnahmen zur Suizidprävention zu verstärken. Doch die Umsetzung des umfangreichen Katalogs blieb bis heute aus“, so Brysch. Deshalb reiche es nicht aus, zum Schutz der betroffenen Menschen wieder über einen unverbindlichen Antrag abstimmen zu lassen. „Wenn es die Mitglieder des Parlaments tatsächlich ernst mit den Nöten der Betroffenen meinen, dann ist ein Gesetzentwurf zur Suizidprävention aus den eigenen Reihen längst überfällig“, sagte der Patientenschützer.
Foto: Warnschild am Bahnhof [dts]