Aufgrund der steigenden Kosten für die Pflege verzichten nach Angaben des Paritätischen Gesamtverbandes immer mehr Bedürftige auf notwendige Unterstützung. „In der ambulanten Pflege beobachten wir, dass Pflegebedürftige immer häufiger auf eigentlich notwendige Leistungen verzichten, weil die Preise steigen – für die Pflege, aber auch für Miete, Energie und Nahrungsmittel“, sagte Anne Linneweber, Verbands-Abteilungsleiterin für Gesundheit, Teilhabe und Pflege dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgabe).
Ein Grund dafür könne sein, dass Pflegebedürftige ihre Angehörigen nicht belasten wollten. Es bestünden Versorgungslücken im ambulanten Bereich, die sich aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes nicht ablesen ließen. Dazu, dass viele Menschen im Alter ihre Pflege nicht bezahlen könnten, sagte Linneweber: „Der Paritätische weist bereits seit vielen Jahren auf diesen Skandal hin. Dass die Zahl der Pflegebedürftigen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, immer weiter wächst, war bereits seit vielen Jahren absehbar.“ Durch die vielen Reformen und Initiativen zur Verbesserung der Pflegesituation würden die Kosten für die Pflege immer höher, so Linneweber. „Die Leidtragenden dieser Kostenexplosionen sind vor allem die Pflegebedürftigen, deren Eigenanteile stetig gestiegen sind.“
Foto: Seniorin im Rollstuhl (Archiv) [dts]