CDU-Chef Friedrich Merz erhofft sich nach der Berufung von Carsten Linnemann zum neuen Generalsekretär, wichtige „Weichenstellungen“ für die Partei einleiten zu können. Der Wechsel sei erfolgt, weil man eine „noch intensivere Sacharbeit“ leisten müsse und auf eine „noch engere Verzahnung“ der Grundsatzprogrammkommission setze, sagte Merz am Mittwoch nach den CDU-Gremiensitzungen in Berlin.
Linnemann bleibe Vorsitzender dieser Kommission. Ziel sei es, mit der neuen Aufstellung noch stärker die „konzeptionellen und strategischen Weichen“ zu stellen. Laut Merz wurde der neue Generalsekretär am Mittwoch einstimmig und ohne Enthaltungen vom Bundesvorstand bestimmt. Linnemanns Vorgänger Mario Czaja schied aus dem Amt aus. Er soll aber weiter eine Rolle in der CDU spielen: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass er auch in der Sozialpolitik, in der Gesundheitspolitik und in der Pflegepolitik in der Union in Zukunft eine herausgehobene Aufgabe wahrnimmt“, so Merz. Darüber werde man in den nächsten Wochen sprechen. Am Dienstag hatte die CDU bekannt gegeben, dass Linnemann von Czaja den Posten als Generalsekretär übernimmt. Seit Längerem hatte es zuvor Berichte gegeben, wonach Merz mit Czajas Auftreten unzufrieden sei und ihn als zu zurückhaltend betrachte. Nachfolger Linnemann gilt da als deutlich angriffslustiger. Zudem verfügt er über ein stärker wirtschaftspolitisches Profil, während sich Czaja eher in der Gesundheits- und Sozialpolitik hervorgetan hatte. Von 2013 bis 2021 war Linnemann Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), von 2018 bis 2022 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Zuletzt war er Chef der Grundsatzkommission der CDU.
Foto: Carsten Linnemann, Friedrich Merz und Mario Czaja am 12.07.2023 [dts]