Zwischen den Kassenärzten und den Krankenhäusern ist ein neuer Streit um ambulante Operationen entbrannt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) lehnt die Forderung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ab, bis zu vier Millionen Klinik-Operationen künftig von niedergelassenen Ärzten durchführen zu lassen, wie die „Bild“ (Dienstagsausgabe) berichtet.
Der DGK-Vorsitzende Gerald Gaß sagte der Zeitung: „Der Vorschlag klingt gut, ist aber völlig unrealistisch. Schon heute müssen gesetzlich Versicherte viele Monate, zum Teil weit über ein halbes Jahr auf einen Termin beim Facharzt warten.“ Er wolle sich gar nicht vorstellen, wie sich dieser Zustand noch weiter verschlechtern würde, wenn jetzt noch zusätzlich Millionen von Patienten aus den Krankenhäusern auf ambulante Operationen in den Arztpraxen warten müssten. Gaß zeigte sich offen dafür, niedergelassene Ärzte in Kliniken operieren zu lassen.
Gerade „komplexere ambulante Operationen „sollten an den Krankenhäusern durchgeführt werden, um dort in einem für die Patienten gesicherten Umfeld auf mögliche medizinische Risiken „gut und qualitativ hochwertig reagieren zu können“. Die Krankenhäuser müssten sich in den kommenden Jahren ohnehin darauf einstellen, immer mehr Patienten ambulant zu behandeln. Denn die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte zeige, dass in den kommenden Jahren viele Arztpraxen nicht mehr nachbesetzt werden könnten und damit die Versorgungslücken im ambulanten Bereich noch größer würden, sagte Gaß.
Foto: Krankenhaus (Archiv) [dts]