Anlässlich der Warnung des Deutschen Wetterdienst (DWD) vor einer bevorstehenden Hitzewelle hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) zu Vorsicht geraten. Insbesondere ältere Personen, Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere und Eltern mit kleinen Kindern sollten ihr Verhalten anzupassen, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden, teilte das Ministerium am Freitag mit.
In den Empfehlungen heißt es, der Körper benötige an heißen Tagen mehr Flüssigkeit. Zwei bis drei Liter pro Tag sollten es demnach sein, am besten Wasser und auch ungesüßte Tees. „Regelmäßiges Trinken ist wichtig – auch dann, wenn man nicht durstig ist. Bei älteren Menschen wird oft kein Durst verspürt, obwohl der Körper Flüssigkeit braucht“, so das Gesundheitsministerium. Überdies rät es dazu, Anstrengungen zu vermeiden. Anstrengende Tätigkeiten bei Hitze seien besonders belastend und in der heißesten Tageszeit zwischen etwa 11 und 17 Uhr zu vermeiden. Für körperliche Aktivitäten und Erledigungen eigneten sich die kühleren Morgen- und Abendstunden. Das Ministerium unter Leitung von Karl Lauterbach (SPD) mahnt darüber hinaus, den UV-Schutz zu beachten und im Schatten zu bleiben, da direkte Sonneneinstrahlung und überhitzte Räume die Hitzebelastung verstärken.
Der Aufenthalt im Schatten und guter Sonnenschutz im Freien seien sehr wichtig. Eine Kopfbedeckung könne das Gehirn schützen, das besonders anfällig für Hitze sei. „Es können bleibende Schäden entstehen“, so das Ministerium. „Denken Sie auch an den UV-Schutz durch Eincremen und entsprechende Kleidung.“
Um die Wohnung kühl zu halten, sollten Fenster verschlossen und verschattet werden. Das verhindere, dass sich Räume ungehindert erhitzen. „Erst wenn es draußen kühler ist als in der Wohnung, ist Lüften zu empfehlen. Auch aktives Kühlen mit z. B. feuchten Tüchern hilft“, schreibt das Gesundheitsministerium.
An heißen Tagen sei es auch ratsam, leicht zu essen. Mehrere kleine Mahlzeiten seien besser verträglich als drei große. Das Ministerium ruft die Bevölkerung dazu auf, auf andere zu achten: „Treten bei Hitzestress plötzlich Beschwerden auf, ist besondere Achtsamkeit geboten. Wichtig ist es auch, den Kontakt mit Angehörigen und Mitmenschen zu halten und Hilfe anzubieten – vor allem bei Kindern und älteren Menschen.“
Bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen solle ärztliche Hilfe aufgesucht werden. „Bitte denken Sie darüber nach, ob Sie ältere oder behinderte Menschen kennen, denen Sie Hilfe anbieten könnten“, so das BMG. Bislang warnt der Deutsche Wetterdienst für Samstag vor einer starken Wärmebelastung in den Niederungen West- und Südwestdeutschlands. Im Hitzetrend für Sonntag hält die Bundesoberbehörde in nahezu ganz Deutschland Warnsituationen für möglich. Am Montag und Dienstag dürfte sich der Warnbereich aller Voraussicht nach auf den Süden Deutschlands beschränken.
Aufgrund des menschengemachten Klimawandels nehmen Hitzetage in Deutschland zu. Allein zwischen 2018 und 2020 gab es laut Umweltministerium etwa 20.000 Hitzetote in Deutschland, 2022 registrierte die Weltgesundheitsorganisation hierzulande 4.500 Hitzetote.
Foto: Sonnencreme [dts]