Das Geschäftsklima für Selbständige hat sich zuletzt weiter verschlechtert. Der vom Münchner Ifo-Institut berechnete Index sank im Juni auf -12,6 Punkte, nach -8,6 im Mai.
„Es ist eine Art Domino-Effekt“, sagte Ifo-Forscherin Katrin Demmelhuber: „Da vielen Großunternehmen Aufträge fehlen, vergeben sie auch weniger Aufträge an die Selbständigen.“ Die Sorgen um die weitere Geschäftsentwicklung nahmen noch mal deutlich zu. Auch mit ihren laufenden Geschäften waren die Selbständigen unzufrieden. In der Gesamtwirtschaft zeigten die Indikatoren ebenfalls nach unten, allerdings gilt hier die Geschäftslage insgesamt noch als günstig. Bei den Dienstleistern gaben die Erwartungen spürbar nach. Auch die aktuelle Lage beurteilten sie weniger gut. Der Umsatz ging zurück, und die Auftragsbestände schrumpften weiter. Unternehmensnahe Dienstleister wie IT- oder Unternehmensberatungen spürten die fehlenden Aufträge aus der Industrie. „Auch viele Privathaushalte halten sich aufgrund der weiterhin hohen Inflation mit Aufträgen zurück“, ergänzte Demmelhuber. Im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima stark eingetrübt. Die Branche bewertete vor allem die momentane Situation deutlich schlechter, aber auch für die Zukunft sind die Unternehmen pessimistischer als im Vormonat.
Foto: Zwei Frauen mit Laptop [dts]