Franz Josef Wagner bereut nur wenige seiner „Bild“-Kolumnen

Der Journalist Franz Josef Wagner bereut nur wenige seiner seit 2001 in der „Bild“-Zeitung erscheinenden Kolumnen. „Von meinen vielen Kolumnen gab es sicher die eine oder andere, die ich so lieber nicht geschrieben hätte, aber keine einzige, von der ich sage: Gott, war ich da total von Sinnen“, sagte Wagner dem „Zeitmagazin“.

„Eine brave katholische Kolumne würde doch nach einem halben Jahr eingestellt.“ Zu den Texten, die er „heute nicht mehr so schreiben“ würde, zählt unter anderem eine Kolumne in Zusammenhang mit dem Absturz einer Germanwings-Maschine: „Damals habe ich über die leeren Gepäckbänder am Flughafen geschrieben, an dem die Angehörigen warteten. Das hat man mir als zynisch ausgelegt.“ Seine Kolumne „Post von Wagner“ erscheint jeden Werktag in der „Bild“-Zeitung.

Im „Zeitmagazin“ sagte der Autor nun, dass alle Kolumnen, die er der Redaktion angeboten habe, auch gedruckt worden seien – bis auf drei. Zwei davon widmeten sich dem Terroranschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Jahr 2015. „Da schrieb ich an Mohammed, den Text druckten sie aus Angst nicht. Am nächsten Tag schrieb ich an Jesus, den druckten sie auch nicht.“

Und einmal habe der damalige Chefredakteur Kai Diekmann das Erscheinen einer Kolumne verhindert. Wagner habe darüber schreiben wollen, dass Helmut Kohl (CDU) zu seiner zweiten Hochzeit im Jahr 2008 seine eigenen Söhne nicht eingeladen hatte. „Das hatte mich berührt, ein tolles Thema für meine Kolumne.“ Diekmann sei jedoch dagegen gewesen, da dieser ein enger Freund Kohls und sogar Trauzeuge bei jener Hochzeit gewesen ist.

Foto: Leserin mit Bild-Zeitung (Archiv) [dts]

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