Die neue Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, hat in der Debatte um Regulierung von Künstlicher Intelligenz ein Label für sichere Software ins Gespräch gebracht. „In anderen Bereichen haben wir mit dem IT-Sicherheitskennzeichen bereits ein Sicherheitslabel für Consumer-Produkte, das wir ausbauen wollen“, sagte Plattner der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).
„Auch bei den Sicherheitszertifizierungen, die nach intensiven Prüfungen vergeben werden, sind wir breit aufgestellt“, sagte die BSI-Präsidentin. „Ich schließe nicht aus, dass es eine BSI-Kennzeichnung auch für KI-Anwendungen geben könnte. Das schafft Vertrauen in Unternehmen und Orientierung für Anwenderinnen und Anwender“, sagte Plattner. Sie zeigte sich aufgeschlossen gegenüber der schnellen Entwicklung künstlicher Intelligenz, mahnte jedoch auch besseren Schutz an. „Ich bin grundsätzlich immer erst einmal eine Technik-Freundin. KI wird das, was wir als Menschen als Arbeit begreifen und welche Aufgaben wir übernehmen, revolutionieren. Da bin ich sicher“, sagte Plattner. „Aber natürlich wachsen mit KI auch die Chancen für Hacker, mittels neuer Technik ganz andere und durchschlagskräftige Angriffe zu entwickeln.“ Auf die Frage, ob die Angreifer der Abwehr stets einen Schritt voraus seien, sagte Plattner: „Ich glaube fest daran, dass wir nicht nur zum Reagieren verdammt sind. Da gebe ich nicht auf, sonst hätte ich den Job hier gar nicht angetreten.“ Man könne vor die Welle kommen, indem man sich beispielsweise auf flächendeckend geltende Sicherheitsstandards einige, zum Beispiel auch beim Umgang oder Einsatz mit KI, so Plattner.
Foto: Sitz von BSI und BMI (Archiv) [dts]