In Deutschland sind zuletzt wieder weniger Kinder geboren worden. Im Jahr 2022 war die Geborenenzahl im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 um 5,6 Prozent niedriger und sank gegenüber dem geburtenreichen Jahr 2021 um 7,1 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch nach vorläufigen Ergebnissen mit.
Insgesamt wurden rund 739.000 Kinder geboren. Auch Anfang des Jahres 2023 blieben die Geburten auf niedrigem Niveau: Im 1. Quartal waren es rund 162.000 und damit 4,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (170.000 Geborene). Ähnlich niedrige Geburtenzahlen hatte es zuvor im jeweils 1. Quartal der Jahre 2006 bis 2013 gegeben. Die geringe Geborenenzahl im 1. Quartal 2023 lässt noch keinen Schluss auf das Jahresergebnis zu. Im langfristigen Vergleich zeigt sich allerdings, dass sich die Geborenenzahl im 1. Quartal oft ähnlich entwickelt wie im gesamten Kalenderjahr. Eine niedrige Geburtenzahl im 1. Quartal 2023 dämpft somit die Erwartungen auf eine Erholung der Geburten im aktuellen Jahr, hieß es. Eine der wichtigsten Ursachen für die sinkende Geburtenzahl ist die rückläufige Zahl der Frauen im Alter von Ende 20 bis Ende 30, also der Altersspanne, in der die meisten Kinder geboren werden. Besonders stark wirkt sich derzeit diese Entwicklung in den ostdeutschen Flächenländern aus, wo die entsprechenden Jahrgänge von Mitte der 1980er- bis Mitte der 1990er-Jahre besonders schwach besetzt sind. Auch die Verunsicherung der Bevölkerung durch zahlreiche Krisen könnte sich negativ auf die Familienplanung ausgewirkt haben, so das Bundesamt.
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