Auch nach dem kurzen Aufstand der Wagner-Söldnertruppen in Russland sieht der Politikwissenschaftler Peter Neumann den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht vor dem Sturz. „Der Aufstand der Wagner-Söldner hat eine Bruchlinie im System Putin offenbart. Er hat Unzufriedenheit des Militärs mit der politischen Führung sichtbar gemacht und die Vorstellung revidiert, Putin sei ein unangefochtener Herrscher“, sagte Neumann der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).
Bis zum möglichen Fall Putins sei es jedoch noch ein langer Weg. Westliche Rufe, nun auf einen Regimewechsel in Moskau hinzuarbeiten, hält der in London lehrende Politikwissenschaftler für verfehlt. Neumann stellte die Frage danach, was nach Putin kommen solle. Aus den Kriegen im Irak, in Libyen und Afghanistan sollte der Westen seiner Ansicht nach gelernt haben, dass er keinen Regimewechsel betreiben solle, ohne einen guten Plan dafür zu haben, was danach folgen solle.
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