Der CDU-Landratskandidat im thüringischen Sonneberg, Jürgen Köpper, hat der Ampel-Politik in Berlin, aber auch der Bundes-CDU schwere Vorwürfe gemacht. Am Montag sagte er im TV-Sender „Welt“, er habe bei der Landratswahl einsehen müssen: „Hier sind keine Personen gewählt worden, hier hat einfach die Unzufriedenheit ihren Teil dazu beigetragen.“
Die Menschen hätten mit der Wahl des AfD-Kandidaten ihrem Frust über die Berliner Ampel-Politik freien Lauf gelassen: „Das liegt in erster Linie an Problemen, die aus der großen Politik resultieren, also die wirklich von Berlin kommen.“ Was die Leute dort am meisten bewege, sei „die ganze Geschichte mit den Heizungen“, so Köpper. „Das schürt schon Zukunftsängste und das spielt der AfD in die Karten.“ Die AfD versuche ganz bewusst, die bundespolitischen Probleme auf die lokale Ebene zu verlagern, so Köpper: „Die AfD punktet einfach aus dem Grund, dass die AfD keine Lösungspartei ist; sie holt im Prinzip die Probleme immer von Berlin hier auf den Tisch und versucht, sie den Leuten unterzujubeln als Probleme, die im Kreis zu lösen sind. Sind sie aber definitiv nicht.“ Die Lösungen, die es hier brauche, könne man „wirklich nur aus Berlin erwarten“. Außerdem müsse die Ampel den Menschen besser erklären, was denn nun wirklich komme, um ihnen die Zukunftsangst zu nehmen: „Ich wünsche mir ganz einfach, dass aus Berlin verschiedene Sachen anders, offener kommuniziert werden, sodass die Menschen sie hier auch verstehen. Die Menschen haben hier schon Angst um ihren Wohlstand und sehen den in Gefahr.“ Allerdings sucht Köpper die Schuld nicht nur bei der Ampel-Koalition in Berlin: Auch die aus seiner Sicht zu lasche Oppositionsarbeit der Bundes-CDU sei wenig hilfreich: „Wir müssen da a bisserl ne andere Opposition machen als CDU. Das wünsche ich mir als CDU-Mitglied hier im Landkreis Sonneberg. Wir müssen da wirklich wesentlich engagierter und aggressiver auftreten“, so Köpper.
Foto: Alternative für Deutschland (AfD) [dts]