Selenskyj kritisiert UN und Rotes Kreuz für unterlassene Hilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat scharfe Kritik an den Vereinten Nationen (UN) und dem Roten Kreuz geäußert, weil diese in der Dammbruch-Katastrophe von Kachowka seinem Land nicht zu Hilfe kommen. „Sie sind nicht da“, sagte Selenskyj der „Bild“ (Donnerstagausgabe).

Obwohl die Katastrophe so viele Stunden her sei, „sind sie nicht da“. Dabei müssten die UN und das Rote Kreuz „als erste da sein, um Menschenleben zu retten“. Denn dafür seien diese Strukturen geschaffen worden. Über die Reaktion der beiden Organisationen auf Anfragen der Ukraine ist Selenskyj tief enttäuscht: „Wir haben keine Antwort bekommen. Ich bin schockiert.“ Und wenn es doch eine Reaktion gegeben habe, sei sie „sehr diplomatisch“ ausgefallen. Schwere Vorwürfe erhob der Präsident auch gegen das Verhalten russischer Truppen nach dem Dammbruch in den von ihnen besetzten Teilen der Region Cherson: „Wenn unsere Kräfte versuchen, die Menschen rauszuholen, dann werden sie von den Besatzern aus der Entfernung beschossen.“ Selenskyj berichtete von schrecklichen Zuständen in dem besetzten Gebiet: „Menschen, Tiere sind gestorben. Von den Dächern der überfluteten Häuser sehen Menschen, wie Ertrunkene vorbeitreiben.“

Doch „sobald unsere Helfer sie retten wollen, werden sie beschossen“, klagte Selenskyj.

Foto: Wolodymyr Selenskyj [dts]

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