Am Montag beginnt die Luftwaffenübung „Air Defender 23“ im deutschen Luftraum. Es ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen des Bündnisses.
Vom 12. bis 23. Juni trainieren bis zu 10.000 Übungsteilnehmer aus 25 Nationen mit 250 Fahrzeugen unter der Führung der deutschen Luftwaffe Operationen im europäischen Luftraum. Dabei sollen „die Optimierung und Ausweitung der Kooperation der teilnehmenden Nationen“ im Mittelpunkt stehen. Das Szenario sei einem Nato-Artikel-5-Beistandsszenario nachempfunden, so die Bundeswehr. Die drei Hauptdrehkreuze während „Air Defender 23“ sind Schleswig/Hohn, Wunstorf in Niedersachsen und das bayrische Lechfeld.
Mehrere Flughäfen rechnen mit Einschränkungen des zivilen Flugverkehrs und vermehrtem Fluglärm. In Wunstorf gab es am Wochenende Demonstrationen gegen das Manöver. Kritik kam unterdessen auch von Tobias Bank, Bundesgeschäftsführer der Linkspartei: Friedenspolitik müsse vor Militärpolitik gehen. „Auch wenn wir den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands rundheraus verurteilen, darf uns das nicht dumm machen. Frieden schafft und sichert man am besten durch geschickte Diplomatie, durch Abrüstung und internationale Verträge“, so Bank.
Eine Militarisierung der deutschen Gesellschaft, des Bundeshaushaltes und der Außenpolitik führe nicht zu Frieden und Entspannung, sondern im Gegenteil in eine Aufrüstungsspirale mit gefährlichem Eskalationspotenzial. „Mehr Waffen führen zu mehr Gefahr durch militärische Konflikte in der Welt“, so der Linken-Politiker.
Foto: Militär-Transportflugzeug [dts]