Der Generalbundesanwalt hat bislang keine Hinweise auf die Beteiligung staatlicher Akteure bei dem Anschlag auf die Nord-Stream-Leitungen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf mehrere Teilnehmer einer Sitzung des Innen- und Rechtsausschuss, in der der Vertreter des Generalbundesanwalts, Lars Otte, über den neuesten Stand berichtet hat.
Bei den Ermittlungen zum Anschlag steht demnach aktuell ein ukrainischer Soldat unter Verdacht. Laut Recherchen der Zeitung handelt es sich dabei um einen Mann, der aus der Stadt Dnipro südöstlich von Kiew stammt. Mehrere seiner Familienmitglieder seien kürzlich von Ermittlern des Bundeskriminalamts (BKA) in Frankfurt an der Oder als Zeugen vernommen worden, hieß es. Eine weitere Spur führte zu einer Firma in Warschau, die eine Verbindung nach Kiew aufweist.
Insgesamt wird in Deutschland gegen eine sechsköpfige Gruppe mit Verbindungen in die Ukraine ermittelt, die eine Segelyacht auf Rügen gechartert und damit Sprengstoff zum Anschlagsort nahe der dänischen Insel Bornholm transportiert haben soll. Grund der Ermittlungen ist laut Generalbundesanwalt der Verdacht auf verfassungsfeindliche Sabotage, weil am 26. September 2022 drei von vier Strängen der deutsch-russischen Pipelines in der Ostsee gesprengt worden waren.
Foto: Hinweisschild Nord Stream 2 [dts]