Das Bundesinnenministerium stellt im aktuellen Haushaltsjahr für Integrationskurse rund 145 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Für Erstorientierungskurse gibt es weitere 15 Millionen Euro, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat entsprechende Anträge der Bundesregierung freigegeben. Zusammen mit der Migrationsberatung sind die Mittel des Bundesinnenministeriums für den Bereich Integration von rund 830 Millionen Euro (2022) auf rund 1,1 Milliarden Euro (2023) gestiegen. „Es ist für jede und jeden in unserem Land wichtig, unsere Werte – wie Gleichberechtigung, Toleranz und Religionsfreiheit – und unsere Sprache von Anfang an zu vermitteln“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Der Integrationskurs bestehe aus einem Sprach- und Orientierungskurs und umfasse in der Regel 700 Unterrichtseinheiten, hieß es.
Hier lernten Zugewanderte die deutsche Sprache und ihnen würden Kenntnisse der deutschen Rechtsordnung, Geschichte und Kultur sowie die in Deutschland zentralen Werte vermittelt, wie Religionsfreiheit, Toleranz und Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Mit dem Gesetz zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts wurden die Integrationskurse erweitert. Dadurch können Asylbewerber unabhängig von ihrer Bleibeperspektive schon während des laufenden Asylverfahrens einen Integrationskurs absolvieren. Für das Jahr 2022 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) einen Höchststand bei den Teilnehmerzahlen verzeichnet.
Im Jahr 2022 wurden über 340.000 neue Teilnehmer an Integrationskursen gezählt, mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr (106.000). In diesem Jahr haben bereits 172.000 neue Teilnehmer den Integrationskurs begonnen, darunter viele Geflüchtete aus der Ukraine.
Foto: Frau mit Kopftuch und Frau ohne Kopftuch [dts]