Die AfD zieht in der von Infratest erhobenen „Sonntagsfrage“ mit der SPD gleich. Sie legt um zwei Prozentpunkte auf 18 Prozent zu, bei den Sozialdemokraten ist es ein Plus von einem Punkt.
Die Union bleibt mit 29 Prozent weiterhin stärkste Kraft, büßt aber einen Prozentpunkt ein. Die Grünen verlieren einen Punkt und kämen aktuell nur noch auf 15 Prozent. Die FDP bleibt bei sieben Prozent, während die Linkspartei auf vier Prozent (minus eins) abrutscht. Auf alle weiteren Parteien entfallen unverändert neun Prozent.
Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung ist im vergangenen Monat noch einmal deutlich gesunken. Aktuell ist nur noch jeder Fünfte (20 Prozent) mit der Arbeit der Ampel-Koalition sehr zufrieden bzw. zufrieden (minus acht im Vergleich zu Mai). 79 Prozent sind damit weniger bzw. gar nicht zufrieden (plus zehn). Für die Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist das der mit Abstand schwächste Wert im sogenannten „ARD-Deutschlandtrend“ seit dem Beginn der Koalitionsarbeit im Dezember 2021.
Der bisherige Tiefstwert waren 27 Prozent Zufriedenheit im April 2023. Fünf von sechs Deutschen (84 Prozent) sind der Meinung, Olaf Scholz müsste die Richtung in der Bundesregierung klarer vorgeben. Etwa ebenso viele (83 Prozent) sagen, die drei Ampel-Parteien brauchen zu lange, um Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden. Jeder Dritte (32 Prozent) sagt, alles in allem sei unser Land mit der jetzigen Regierung in guten Händen; 65 Prozent jedoch stimmen dieser Aussage nicht zu.
Ein mehrheitlich positives Zeugnis stellen die Wahlberechtigten in Deutschland unter den Spitzenpolitikern der Regierung nur Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) aus: 53 Prozent sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden bzw. zufrieden (plus eins zu Mai). Mit der Arbeit von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sind vier von zehn Deutschen (39 Prozent) zufrieden (minus fünf); 57 Prozent sind mit ihr unzufrieden. Mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist jeder Dritte (32 Prozent) zufrieden (minus drei); 66 Prozent sind mit seiner Arbeit unzufrieden. Für den Kanzler bedeutet das den schlechtesten Wert seit Amtsantritt.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) kommt auf 28 Prozent Zufriedenheit (minus fünf); mit ihm sind 65 Prozent unzufrieden. Mit dem Unions-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz sind 26 Prozent zufrieden (minus drei) und 61 Prozent unzufrieden. Er landet damit dennoch vor Robert Habeck (Grüne), der als Wirtschaftsminister seinen schlechtesten Wert erreicht: 23 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden (minus sieben), sieben von zehn Wahlberechtigten (71 Prozent) aber unzufrieden. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) bleibt bei 19 Prozent Zufriedenheit; fast jeder Zweite (46 Prozent) ist mit seiner Arbeit unzufrieden.
AfD-Bundessprecherin Alice Weidel verbessert sich auf 18 Prozent Zufriedenheit (plus vier zu April); 57 Prozent sind mit ihrer Arbeit unzufrieden. Mit Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linksfraktion, sind 13 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden (unverändert zu April); jeder Zweite (52 Prozent) kennt ihn nicht bzw. traut sich kein Urteil zu. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) kommt auf acht Prozent Zufriedenheit; sechs von zehn Deutschen (62 Prozent) kennen sie nicht bzw. trauen sich kein Urteil zu. Infratest hatte 1.302 Wahlberechtigte von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche für den „ARD-Deutschlandtrend“ befragt.
Foto: Alternative für Deutschland (AfD) [dts]