Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma erwägt nach heftigen Ausschlägen bei Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, kurz CDS) von Banken im März Konsequenzen. „Wir prüfen, ob es am Markt für Kreditausfallversicherungen für einzelne Unternehmen Reformbedarf gibt“, sagte Esma-Chefin Verena Ross dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).
Dieser Markt sei relativ illiquide. „Deshalb können Marktteilnehmer Kurse hier mit wenigen Transaktionen stark bewegen.“ Mit CDS können sich Investoren gegen den Zahlungsausfall von Instituten absichern, aber auch auf eine negative Entwicklung von Banken wetten. Ross sieht bei einer möglichen Reform des Marktes vor allem zwei Ansatzpunkte: mehr Transparenz und mehr Aufklärung.
„Wir gehen der Frage nach, ob der Signalwert, den die Entwicklung von Kreditausfallversicherungen für größere Märkte wie den Aktienhandel hat, überbewertet wird“, sagte sie. Sollte dem so sein, müsste man überlegen, wie man dieses Problem angehen können, beispielsweise durch mehr Aufklärungsarbeit bei Investoren. Darüber hinaus wünscht sich die Esma-Chefin mehr Transparenz. „Aktuell können wir nur Transaktionen von EU-Marktteilnehmern nachvollziehen, deren Geschäfte über Börsen oder Abwicklungshäuser laufen“, sagte Ross.
„Wenn Geschäfte direkt zwischen Banken oder Investoren abgewickelt werden oder zwischen zwei Nicht-EU-Marktteilnehmern stattfinden, haben wir keinen Einblick. Die Transparenz ist also noch nicht so hoch, wie sie sein sollte.“
Foto: Banken-Hochhäuser [dts]