Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat sich skeptisch zu den Aussichten einer ukrainischen Aufnahme in die Nato geäußert. Ähnlich wie die Europäische Union solle die Nato vermeiden, den Fehler zu begehen, Kandidaten wie der Ukraine übermäßig große Versprechungen zu machen, sagte Wallace, der als neuer Generalsekretär des Verteidigungsbündnisses im Gespräch ist, der „Washington Post“.
„Wir müssen realistisch sein und sagen: `Es wird nicht in Vilnius passieren, es wird nicht bald geschehen`“, sagte er in Bezug auf den für diesen Sommer geplanten Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt. Dennoch frage er sich, was die Länder, die eine aktivere Rolle einnehmen möchten, tun könnten, um der Ukraine zu helfen und ihr eine ähnliche Wirkung wie die der Nato zu verleihen. Wallace zufolge sind mehrere Länder bereit, bilaterale oder multilaterale „gegenseitige Verteidigungspakte“ mit der Ukraine zu schließen und langfristige Pläne zur Stärkung der militärischen Fähigkeiten des Landes zu verfolgen. Dadurch solle sichergestellt werden, dass eine mögliche Invasion der Ukraine in Zukunft für Russland oder andere Akteure eine sehr kostspielige Angelegenheit werde. Dies könne Russland abschrecken, da die russischen Landstreitkräfte in den nächsten zehn Jahren erheblich geschwächt seien, so Wallace.
Foto: Ben Wallace [dts]