Die Übergangsquote vom Bachelor- ins Masterstudium in Deutschland ist zuletzt stabil geblieben. So begannen 45 Prozent der insgesamt 251.200 Bachelorabsolventen, die im Prüfungsjahr 2020 (Wintersemester 2019/20 und Sommersemester 2020) ihren Abschluss erworben haben, bis zum Wintersemester 2021/22 in Deutschland ein Masterstudium, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Im Prüfungsjahr 2019 lag die Quote beim gleichen Wert. Die Übergangsquote vom Bachelor- ins Masterstudium bezieht sich auf Personen, die innerhalb von 1,5 Jahren nach ihrem Bachelorabschluss ein Masterstudium an einer deutschen Hochschule beginnen. Für die Bachelorabsolventen des Prüfungsjahres 2020 an Universitäten war die Übergangsquote ins Masterstudium mehr als doppelt so hoch wie an Fachhochschulen mit ihrer stärker praxisbezogenen Ausbildung. So begannen wie im Vorjahr 66 Prozent der 107.900 Personen, die 2020 einen Bachelorabschluss an einer Universität erworben hatten, bis zum Wintersemester 2021/22 ein Masterstudium an einer deutschen Hochschule. Demgegenüber nahmen von den 128.900 Bachelorabsolventen an Fachhochschulen im selben Zeitraum nur 31 Prozent ein Masterstudium auf. Während die Übergangsquote an Universitäten gegenüber dem Vorjahr unverändert war, stieg diese an Fachhochschulen um zwei Prozentpunkte an, so das Bundesamt. Zwischen den Fächergruppen ergeben sich teils große Unterschiede bei den Übergangsquoten vom Bachelor- ins Masterstudium, wobei diese mit den fachlichen Profilen in den einzelnen Hochschularten zusammenhängen. Die Fächergruppe „Mathematik, Naturwissenschaften“, die an Universitäten deutlich stärker vertreten ist als an Fachhochschulen, wies für Bachelorabschlüsse des Prüfungsjahrs 2020 mit 79 Prozent die höchste Übergangsquote ins Masterstudium aus. Gleichzeitig ergab sich für die Fächergruppe „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“, die stärker an Fachhochschulen angeboten wird, eine Übergangsquote von 33 Prozent. Wenig Unterschiede bei den Übergangsquoten ergaben sich dagegen zwischen Männern und Frauen. Insgesamt wiesen die Bachelor-Absolventinnen des Prüfungsjahrs 2020 mit 45 Prozent eine etwas geringere Übergangsquote ins Masterstudium aus als ihre männlichen Kommilitonen (46 Prozent). Das liege vor allem darin begründet, dass die Frauen in Fächergruppen mit niedrigen Übergangsquoten wie den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften überrepräsentiert, in Fächergruppen mit hohen Übergangsquoten wie Mathematik, Naturwissenschaften oder den Ingenieurwissenschaften unterrepräsentiert sind. Innerhalb der jeweiligen Fächergruppen weisen dagegen Frauen regelmäßig leicht höhere Übergangsquoten vom Bachelor- ins Masterstudium auf als Männer, so die Statistiker.
Foto: Junge Leute vor einer Universität [dts]