Gut ein Jahr vor dem Ende des Bundeswehr-Einsatzes in Mali haben die Soldaten dort mit den Vorbereitungen für den Abzug begonnen. Das sagte der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents, Oberst Heiko Bohnsack, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgabe) im Bundeswehr-Camp Castor in Gao.
„Das ist ein komplexes Unterfangen. Wir müssen Dinge auf dem Luftweg oder über wirklich schwierige Straßen nach Hause schicken“, sagte er. Der Bundeswehr-Einsatz in Mali soll bis Mai nächsten Jahres enden. Die Bundeswehr sammelt in Mali Informationen für die UN-Mission Minusma. Bohnsack sagte, der Auftrag sei erfüllbar, obwohl die malischen Behörden weiterhin den Einsatz der Bundeswehr-Drohnen verweigerten. „Wir erzielen auch Aufklärungsergebnisse, ohne dass wir die Drohnen einsetzen“, sagte der Oberst. „Mit den Drohnen selbst wäre es aber noch einmal mehr, was wir aufklären könnten.“ Er fügte hinzu: „Ich arbeite die ganze Zeit daran, dass wir wieder Drohnenflüge genehmigt bekommen, und bleibe auch optimistisch.“ Bohnsack sagte zur Gefährdungslage: „Grundsätzlich begegnen uns die Menschen freundlich.“ Man könne jedoch nicht verhindern, dass man Feindseligkeiten begegne, wenn man rausfahre. „Aber durch unsere Ausbildung und Ausrüstung und unsere Organisation gehen wir davon aus, dass wir in einer solchen Begegnung bestehen würden.“ Mit Blick auf die in einem nur zweieinhalb Kilometer entfernten Camp stationierten russischen Sicherheitskräfte sagte er: „Da sind Kräfte, die tun uns aber nichts, die sind auf Einladung des Staates da und machen mit malischen Streitkräften gemeinsame Operationen. Wenn wir denen begegnen, dann winkt man sich freundlich zu“, so Bohnsack. „Auch mit den russischen Sicherheitskräften würde ich koordinieren. Nicht kooperieren, aber koordinieren, wenn es zum Beispiel um die Sicherheit des Flugplatzes geht.“
Foto: Bundeswehr-Helme [dts]