Die Geburtenzahl in Ostdeutschland hängt stark von den persönlichen Lebensumständen wie dem Beruf, den Hobbys und dem Freundeskreis ab. Das ist das Ergebnis einer Studie des Ifo-Instituts Dresden, die vom Deutschen Familienverband Sachsen beauftragt wurde.
„Bei Personen, die Hobbys, Freunde und den Beruf als weniger wichtig einschätzen, steigt die Wahrscheinlichkeit stark an, ein Kind zu bekommen, auch die Entscheidung, drei oder mehr Kinder zu bekommen, ist hiervon abhängig“, sagte eine Autorin der Studie am Freitag. Zudem sei die Prägung durch das eigene Umfeld wichtig: Haben mehr als die Hälfte der Freunde und Bekannten Kinder, steigt die Wahrscheinlichkeit, selbst Kinder zu bekommen um 2 bis 13 Prozentpunkte. Weitere subjektive Einflussfaktoren sind die eigene ideale Kinderzahl, wahrgenommene Einschränkungen, die man durch Kinder erwartet, Unterschiede bei Rollenvorstellungen oder Erwartungen an die Partnerschaft. Verheiratet zu sein oder eine Beziehung macht Kinderlosigkeit unwahrscheinlicher.
Auch ein höheres Bildungsniveau begünstigt laut der Studie die Geburtenzahl. „Die Ergebnisse zeigen zusätzliche Stellschrauben, die unabhängig vom Ausbau der öffentlich finanzierten Kinderbetreuung oder der Großzügigkeit von Elternzeitangeboten zu sein scheinen“, so die Forscherin. Eine „größere Kinderfreundlichkeit im Alltag und Beruf könne hier ein Schlüssel zu einer höheren Geburtenzahl sein, um vor allem den Bevölkerungsrückgang in Ostdeutschland abzumildern“, fügte sie hinzu.
Foto: Frau mit Kind [dts]