Nach der Parlamentswahl in Finnland werden die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin ihren Platz als stärkste Kraft wohl verlieren und nur noch drittstärkste Kraft – allerdings nur mit jeweils hauchdünnem Abstand und der Chance, trotzdem weiterzumachen. Laut Hochrechnung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt YLE wird die konservative Sammlungspartei unter der Führung von Petteri Orpo wohl stärkste Partei im Parlament, dahinter kommen die oft als rechtspopulistisch klassifizierten „Basisfinnen“, mit denen anders als die Sozialdemokraten unter Marin die Konservativen eine Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen haben.
Doch nur als Zweierbündnis käme keine ausreichende Mehrheit für eine rechte Koalition zustande, nach Hochrechnungsstand vom Sonntagabend wären auch noch die Christdemokraten und sogar die liberale Volkspartei erforderlich. Letztere stützen bislang ein Mitte-Links-Bündnis, unter anderem mit Sozialdemokraten, Zentrum und Grünen, und könnten das womöglich auch weiterhin tun. Aufgrund des knappen Ergebnisses wird wohl das amtliche Ergebnis abgewartet werden müssen, dass erst für Montagmorgen erwartet wird.
Foto: Finnland [dts]