Flugverkehrsbranche sieht keinen Handlungsbedarf bei Nachtflügen

Die deutsche Luftverkehrsbranche sieht keinen Anlass dazu, Nachtflüge in Deutschland einzuschränken, nachdem der Amsterdamer Flughafen Schiphol angekündigt hatte, keine Flüge in der Nacht mehr zuzulassen. „In Deutschland gibt es nur noch sehr wenige Standorte, an denen Nachtflüge möglich sind“, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

„Damit gehört Deutschland zu den Ländern mit den weltweit weitreichendsten Beschränkungen.“ Die Betriebszeiten jedes Flughafens seien in der jeweiligen Betriebsgenehmigung klar geregelt. Damit bestehe Rechtssicherheit, so von Randow. „Diese gilt es zu erhalten.“ Auch Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen), sprach sich gegen weitere Einschränkungen aus. „Bei jeder Erweiterung eines Flughafens ist ein mehrjähriges Planfeststellungsverfahren mit umfangreichen Prüfungen zu durchlaufen“, sagte er. Dabei werde die künftige Verkehrsentwicklung mit den Belangen aller Betroffenen abgewogen. „Flughäfen und Luftverkehrswirtschaft sind davon überzeugt, dass sie Lärm und CO2-Ausstoß wirksam verringern können“, sagte Beisel den Funke-Zeitungen. „Deshalb gibt es für die deutschen Flughäfen keinen Grund, von den genehmigten Betriebszeiten abzuweichen.“ Der Amsterdamer Flughafen Schiphol hatte angekündigt, aus Umwelt- und Lärmschutzgründen bald keine Nacht- und Privatflüge mehr zuzulassen.

Foto: Flugzeug mit Passagieren auf dem Rollfeld [dts]

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