Das zum Januar eingeführte „Wohngeld-Plus“ sorgt nach Angaben der kommunalen Spitzenverbände wegen der deutlichen Zunahme bei den Anträgen zu langen Wartezeiten. „Nach den ersten Tagen lässt sich – wie erwartet – ein enormer Aufwuchs an Wohngeldanträgen feststellen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben).
„Einzelne Wohngeldstellen berichten von einer Verdoppelung der Anträge, die noch weiter anwachsen wird“, so der Verbandschef. „Der Aufwand für die Wohngeldstellen wird sich allerdings weiter erhöhen, weil vorläufige Bescheide in den kommenden Wochen und Monaten nachträglich und final geprüft werden müssen“, sagte Landsberg mit Blick auf Vorschusszahlungen. „Längere Wartezeiten werden daher nicht zu verhindern sein.“ Der Deutsche Landkreistag geht ebenfalls von mehrmonatigen Wartezeiten aus. „Wir rechnen damit, dass die Kommunen noch längere Zeit brauchen werden, um zusätzliches Personal zu finden, einzustellen und einzuarbeiten. An Normalbetrieb ist in den Wohngeldstellen daher nicht zu denken“, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager (CDU). Wegen nicht ausreichender Verfahrenserleichterungen sei auch in günstigen Fällen mit „Bearbeitungszeiten von mehreren Monaten“ zu rechnen. Der Deutsche Städtetag erwartet einer Entspannung in den Wohngeldstellen erst im Frühjahr. „In vielen Wohngeldstellen stapeln sich jetzt die Anträge. Für die rasche Bearbeitung fehlt Personal“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy. „Außerdem sind die notwendigen IT-Verfahren der Länder zur abschließenden Bearbeitung der Anträge noch nicht überall fertig. Es wird noch bis ins Frühjahr dauern, bis diese Probleme überall beseitigt sind.“
Foto: Hochhaussiedlung Gropiusstadt in Berlin-Neukölln [dts]