Der Deutsche Städtetag hat die Einigung von Bund und Ländern auf eine gemeinsame Finanzierung des „Deutschlandtickets“ begrüßt. Dass Bund und Länder nun zusicherten, die realen Kosten für das Deutschlandticket für 2023 hälftig zu teilen, sei eine gute Nachricht für die Kunden, sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Städtetags, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
„Nun gibt es Planungssicherheit, um das Ticket so schnell wie möglich einzuführen.“ Auch wenn niemand derzeit wisse, wie viele Menschen das Ticket kaufen werden, würden sich die Kosten voraussichtlich auf mehr als vier Milliarden Euro im kommenden Jahr summieren, sagte Dedy weiter. „Die Umsetzung in den Regionen und Städten wird ein hartes Stück Arbeit, denn das Tarifsystem und der Verkauf der Tickets wird vollkommen neu aufgestellt.“ Der Bund müsse schnell dafür sorgen, die europarechtlichen Zustimmungen herbeizuführen. Dedy sagte aber auch, dass zu einem guten ÖPNV mehr gehöre als nur ein solches Ticket. „Deshalb darf der Ausbau von Bus und Bahn nicht aus dem Blick geraten“, so der Hauptgeschäftsführer des Städtetags. Es würden nur dann mehr Menschen umsteigen, wenn der ÖPNV eine echte Alternative zum Auto werde, mit modernen Fahrzeugen, engen Takten und digitalem Service. „Ein attraktiveres und größeres Angebot ist entscheidend für die Verkehrswende und den Klimaschutz“, sagte Dedy. „Auch darüber müssen Bund und Länder bald reden. 2024 ist schlicht zu spät.“
Foto: Deutscher Städtetag [dts]