Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die EU-Kommission dazu aufgefordert, rasche Änderungen an der Medizinprodukterichtlinie MDR vorzulegen. „Jetzt muss die Kommission Wort halten und Anfang des kommenden Jahres einen entsprechenden Vorschlag vorlegen“, sagte Lauterbach dem „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe).
„Ärzte, Patienten und Industrie warten darauf.“ Die Kommission hatte am Freitag angekündigt, die Verordnung wegen Engpässen bei teils lebenswichtigen Medizinprodukten anzupassen. Brüssel stellte unter anderem in Aussicht, die Übergangsfristen zu verlängern. Lauterbach nannte die Entscheidung einen Erfolg für die Versorgung.
Medizinprodukte könnten lebenswichtig sein für Patienten. „Ihre Qualität muss genauso stimmen wie die Verfügbarkeit.“ Deutsche Hersteller bezeichneten die angekündigten Maßnahmen als „substanziell“. Marc-Pierre Möll, Geschäftsführer des Bundesverbandes Medizintechnologie (BV-Med), sagte der Zeitung: „Das ist eine gute Nachricht für die Versorgung der Menschen mit Medizinprodukten in Deutschland und Europa.“
Die Maßnahmen könnten helfen, Zehntausende Medizinprodukte und hunderte Unternehmen im Markt zu halten. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Achim Dercks, ergänzte, die Änderungen würden „allen Akteuren angesichts bestehender Engpässe mehr Zeit verschaffen“.
Foto: Karl Lauterbach [dts]