Florian David Fitz glaubt nicht an fixe Rollenbilder

Schauspieler Florian David Fitz hält nichts davon, queere Rollen nur noch mit queeren Darstellern zu besetzen. „Wenn wir den Gedanken zu Ende spinnen, wenn jeder nur noch seine eigene Geschichte erzählen darf – dann ist das das Ende des Filmemachens und des Romaneschreibens“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Er glaube nicht, dass Autobiografien das interessanteste Genre seien. Ein schwuler Schauspieler wolle doch „auch nicht den Rest seines Lebens nur noch schwule Rollen spielen“, so Fitz. Und weiter: „Das ist doch nicht der Grund, wieso ich Schauspieler geworden bin – um mich die ganze Zeit selbst zu spielen. Wenn man das zu Ende führt, funktioniert Geschichten-Erzählen nicht mehr. Dann wäre Empathie etwas Schlechtes, dann wäre das alles eine Anmaßung.“ Ohnehin glaube er nicht an fixe Rollenbilder, so Fitz, auch nicht bei der sexuellen Orientierung. „Wir sind alle ein bisschen Grauschattierungen: Ein paar wenige sind bei 99 Prozent dunkelmitternachtsgrau/fast schwarz, ein paar sind strahlend baumarktweiß, und der Rest von uns irgendwo dazwischen.“ Auf die Frage, wo er selbst sich einordne, antwortete Fitz: „Sagen wir, ich habe in meinem Leben nichts ausgelassen. Obwohl, ein paar Sachen schon.“

Die Inspiration zu Fitz` aktuellem Film „Oskars Kleid“ kam dem Schauspieler und Drehbuchautor von Alice Schwarzer. Nach einem gemeinsamen Talk-Auftritt habe die Feministin ihm ein Werbepaket geschickt: „In dem Paket war eine Emma-Ausgabe und ihre Autobiografie.“ Einen Wunsch habe das Schwarzer-Päckchen allerdings nicht erfüllt: „Emma-Socken, die sie mir gestrickt hat – das wäre so geil.“

Abschließend urteilte Fitz: „Alice Schwarzer ist ein guter Promoter – und ein bisschen Macho. Das ist lustig, und das würde sie wahrscheinlich selbst zugeben.“

Foto: Florian David Fitz [dts]

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