Paris und Berlin vereinbaren eine Pause beim Tiefseebergbau. „Deutschland und Frankreich sind überzeugt, dass es schlicht nicht möglich wäre, irreversible Schädigungen der biologischen Vielfalt im Meer durch Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Tiefseebergbau auszuschließen“, schreiben Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und der französische Staatssekretär für Meeresangelegenheiten, Hervé Berville, in einem gemeinsamen Gastkommentar für das „Handelsblatt“ und die Zeitung „Le Monde“.
„Deshalb werden wir bis auf Weiteres keine Tiefseebergbau-Verträge unterstützen, weder in unseren Gewässern noch außerhalb der nationalen Hoheitsbereiche.“ Angesichts steigender Rohstoffpreise und einer zunehmenden Nachfrage nach Rohstoffen sei der Tiefseebergbau zuletzt in den Fokus gerückt. Richtlinien dafür sollten aber sorgfältig und ohne Zeitdruck erarbeitet werden, fordern die beiden. „Gemeinsam wollen wir deshalb Programme für die Erkundung der Meeresökosysteme auf den Weg bringen – mit dem alleinigen Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und zu teilen“, schreiben sie. „Heute wenden wir uns an alle Länder, die sich bereits für ein Moratorium oder eine vorsorgliche Pause ausgesprochen haben, und auch an alle, die das noch nicht getan haben: Setzen wir das Vorsorgeprinzip konsequent um – damit wir nichts tun, was die Menschheit später bitter bereut.“
Foto: Eine Boje im Meer [dts]