Bundeswehrverband fordert stärkeren Fokus auf Landstreitkräfte

Der Bundeswehrverband fordert nach Ausfällen des Schützenpanzers Puma bei einer militärischen Übung in Niedersachsen einen stärkeren Fokus der Politik auf die Landstreitkräfte. “Wir brauchen endlich wieder Landstreitkräfte für die Landes- und Bündnisverteidigung, die ihren Namen verdienen”, sagte Verbandschef André Wüstner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

“Denn für Abschreckung und Verteidigung braucht es Kräfte, die im Streitfall siegen.” Das gelinge nur mit Waffensystemen, die unter allen Bedingungen einsatzbereit bleiben würden. “Daher muss das Bundesverteidigungsministerium die Landstreitkräfte in den Fokus nehmen und insbesondere die Division für 2025 mit Nachdruck rüsten”, sagte Wüstner. “In der Vergangenheit lag aufgrund der Unterfinanzierung des Verteidigungshaushaltes kein Schwerpunkt auf den Rüstungsprojekten des Heeres. Dies rächt sich nun und bedarf aufgrund der NATO-Zusagen des Bundeskanzlers für 2025 einer absoluten Priorisierung.” Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes hob im Zusammenhang mit den NATO-Verpflichtungen der Bundesregierung hervor, dass die Einsatzbereitschaft des deutschen Engagements bei der schnellen Eingreiftruppe der NATO im kommenden Jahr “keinerlei Einbußen” haben dürfe, “denn das wäre katastrophal für unsere Glaubwürdigkeit im Bündnis und unsere Fähigkeit zur Abschreckung an sich”. Wüstner ergänzte mit Blick auf das für Montag angekündigte Krisentreffen in Berlin zu den Pannen beim Schützenpanzer Puma: “Gut, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sich unmittelbar selbst aufschaltet, denn gerade auch mit Blick auf unsere Zusagen im Bündnis bleibt Verantwortung unteilbar.” Von einem “Totalausfall” des Schützenpanzers Puma bei Schießübungen der Bundeswehr in Niedersachsen hatte zuvor der “Spiegel” berichtet und beruft sich dabei auf ein internes Schreiben des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler. Demnach sind bei dem Training binnen weniger Tage alle 18 Fahrzeuge ausgefallen.

Foto: Bundeswehr-Soldaten [dts]

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