Bildungsgewerkschaft schlägt wegen Krankenstand in Schulen Alarm

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, hat angesichts der Krankheitswelle in Schulen und Kitas die Arbeitsbedingungen des Personals kritisiert. “Der hohe Krankenstand in Schulen und Kitas zeigt, dass die Politik auch nach gut zweieinhalb Jahren Erfahrungen mit der Corona-Pandemie immer noch falsche Entscheidungen trifft. Die Isolationspflicht für Menschen, die mit dem Virus infiziert sind, aufzuheben und erkrankte Lehrkräfte mit Maske in den Unterricht zu schicken, ist verantwortungslos”, sagte Finnern der “Rheinischen Post” (Samstag).

“In den Schulen und Kitas arbeiten viele Menschen in oft viel zu kleinen Räumen über mehrere Stunden am Tag eng miteinander zusammen. Werden die Schutzmaßnahmen reduziert oder entfallen, steigt das Infektions- und Krankheitsrisiko für alle anderen. Und das in einer Zeit, in der jahreszeitlich bedingt ohnehin mehr Lehrende und Lernende erkranken.” Mit ihren Alleingängen und unterschiedlichen Entscheidungen verschärften die Länder die Situation, die durch einen dramatischen Fachkräftemangel geprägt sei, so Finnern. Kinder und Jugendliche hätten während der Pandemie stark gelitten – soziale Kontakte seien weggefallen, Lernkontexte zerbrochen. “Weiterer Angebotsausfall und im schlimmsten Fall die Schließung von Einrichtungen müssen unbedingt vermieden werden, die Kinder und Jugendlichen brauchen zusätzliche Unterstützung und sozialen Halt”, sagte Finnern. “Dafür benötigen Schulen und Kitas gute Hygiene- und Präventionskonzepte. Um diese muss sich die Politik, müssen sich Länder und Kommunen kümmern. Sie müssen gute Rahmenbedingungen schaffen – statt sich in Lockerungsübungen zu überbieten”, so die GEW-Vorsitzende.

Foto: Klassenraum in einer Schule [dts]

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