Deutschland droht seine Klimaziele zu verfehlen, weil nicht so viel Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird wie erhofft. Das geht aus einem noch unveröffentlichten Monitoring-Bericht des Wirtschaftsministeriums hervor, über den das Portal „Business Insider“ berichtet.
Demnach betrug die Leistung von Wind- und Solaranlagen, die laut Bericht „beiden zentralen Energieträger für eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Stromversorgung in Deutschland“, bis Ende September insgesamt rund 129 Gigawatt (Windenergie an Land: 57,3, Photovoltaik: 63,4 GW, Windenergie auf See: ca. 8 GW). Weil die Bundesregierung die Ausbauziele für erneuerbare Energien zur Erreichung des international vereinbarten 1,5-Grad-Klimaziels erhöht hat, reiche die Leistung der erneuerbaren Energien jedoch nicht. „Sowohl mit Blick auf die aktuell rechtswirksam ausgewiesenen Flächenkulisse als auch die aktuellen Genehmigungszahlen für die Windenergie an Land wird deutlich, dass diese nicht ausreichen, um die derzeitigen Ziele bis 2030 und darüber hinaus zu erreichen“, heißt es in dem Papier. Um die Zwischenziele bei Windkraftanlagen 2027 zu erreichen, müsse die aktuell ausgewiesene Fläche für Windräder mehr als verdoppelt werden.
Auch die Genehmigungsprozesse bei erneuerbaren Energien dauern zu lang, warnt das Ministerium: „Bei den aktuellen Verfahrensdauern zeigt sich ebenfalls weiterhin ein problematisches Bild. Wird die Dauer ab Ersteinreichung des Antrags bei der genehmigenden Stelle bis zur Genehmigungserteilung definiert, liegt die durchschnittliche Verfahrensdauer in Deutschland bei mehr als zwei Jahren.“
Foto: Windräder [dts]