Als Reaktion auf eine Ifo-Studie, wonach 23,8 Prozent der deutschen Schüler nicht über grundlegende in der Schule zu vermittelnde Fähigkeiten verfügen, haben sich Bildungsexperten aus Union und FDP alarmiert gezeigt. „Die Ifo-Studie zeigt: Deutschland befindet sich in einer handfesten Bildungskrise“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Ria Schröder, der „Bild“.
Die individuellen Chancen dieser jungen Menschen stünden auf dem Spiel, aber genauso der Wohlstand des Landes. Die Arbeits- und Fachkräfte von morgen blieben in Schulen „von vorvorgestern“ auf der Strecke, so Schröder. Bund und Länder müssten das Problem gemeinsam an der Wurzel packen und den Bildungsföderalismus reformieren. Nötig sei mehr Eigenverantwortung bei den Schulen mit entsprechenden finanziellen Ressourcen und ein bundesweit einheitlicher Qualitätsrahmen. Schröders Fraktionskollege, der familienpolitische FDP-Sprecher Matthias Seestern-Pauly sagte der Zeitung: „Die Bundesländer haben in den letzten Jahren zu viel experimentiert.“ Methoden wie „Schreiben nach Gehör“ seien gescheitert und der teilweise Verzicht auf Schulnoten löse auch keine bestehenden Probleme. Nötig seien modern ausgestattete Schulen und mehr gut ausgebildetes Lehrpersonal. Der bildungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Jarzombek, sagte unterdessen der „Bild“, dass die Ifo-Zahlen ein Alarmzeichen seien. Außerdem räumte er ein, die Schulschließungen in der Corona-Zeit seien ein „zusätzlicher Beschleuniger“ des Problems gewesen. „Wir brauchen eine Mission Zero – kein Kind darf mehr ohne Ausbildungsfähigkeit unsere Schulen verlassen. Dazu brauchen wir jetzt ein ambitioniertes, individuelles Förderprogramm.“ Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) „beerdigt aber gerade dieses Programm – ein kapitaler Fehler, der korrigiert werden muss“, so Jarzombek.
Foto: Gang in einer Schule [dts]