Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben im Oktober 19 Prozent über dem mittleren Wert der Jahre 2018 bis 2021 gelegen. Insgesamt starben in der Bundesrepublik im zehnten Monat des Jahres 92.954 Menschen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer Hochrechnung am Dienstag mit.
Die genauen Gründe für die höheren Zahlen waren zunächst unklar. Während zu Beginn des Monats die Sterbefallzahlen sowie ihre Differenz zum Vergleichswert deutlich angestiegen waren, gingen beide Werte am Ende des Monats wieder zurück. Auch die Covid-19-Todesfallzahlen erreichten Mitte des Monats ein zwischenzeitliches Maximum, können die Differenz aber nur zum Teil erklären. Die Alterung der Bevölkerung wirkt sich dabei nur geringfügig auf den Unterschied zum Niveau der Vorjahre aus. In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lasse sich derzeit nicht einschätzen, so die Statistiker. Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 42. Kalenderwoche 2022 möglich. Beim RKI wurden bislang 939 Covid-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Gegenüber der Vorwoche sind die Zahlen erstmals seit Anfang September wieder leicht gesunken (um 50 Fälle).
Dennoch ist das Niveau deutlich höher als noch im September. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 42. Kalenderwoche um 3.829 Fälle oder 22 Prozent über dem mittleren Wert der vier Vorjahre.
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